7industry im «Swissmem Network»

Mit der Plattform können sich Lieferant und Einkäufer einfacher und schneller vernetzen. So haben auch kleine KMU die Chance, an «Industrie 4.0» teilzuhaben.

«Als Projekteinkäufer erkannte ich, dass ich zu viel Zeit damit verbrachte, einen Lieferanten mit freier Kapazität aufzuspüren.» Schon vor zehn Jahren kam Peter Schär daher auf die Idee, eine zentrale Plattform ins Leben zu rufen, welche die mechanische Fertigung und den Einkauf rund um den Globus miteinander verbinden sollte. Doch die Zeit war nicht reif: «Ich merkte bei einem Testlauf, dass die Firmen noch nicht vernetzt dachten, und musste die Idee erst mal auf Eis legen.» Als Schär dann im Jahr 2012 zum Leiter Einkauf und Logistik befördert wurde, war das Problem immer noch nicht gelöst. Da die Digitalisierung aber fortgeschritten war, wagte Schär einen zweiten Versuch: Nach guter Vorbereitung gründete er 2016 die «7industry GmbH» und gab die Programmierung der Plattform in Auftrag – die am 1. Juli live geschaltet wird.

«Mit 7industry haben Einkäufer dann ein übersichtliches Tool zur Hand, das sie mit den Lieferanten vernetzt», so der Gründer des Start-ups. Sie verfügen über Echtzeitinformation der aktuellen Maschinenauslastung aller relevanten Unternehmen. Mühsames Abtelefonieren der Hersteller entfällt, da der Lieferant die freie Maschinenkapazität nach Kategorien geordnet publizieren kann. «Bisher gab es nur unübersichtliche Portale dieser Art, auf denen man lange nach den nötigen Informationen suchen musste», so Schär. Zudem kann der Hersteller der Teile vertrauliche Informationen auch selektiv weitergeben, also nur an Unternehmen, die er kennt. Ein weiterer Vorteil ist, dass auch kleine, weniger bekannte KMU einfacher gefunden werden, da sie sich auf dem Portal per Microsite kostenlos präsentieren können. Ihre Maschinenauslastung steigt dadurch, dass sie gezielt freie Kapazitäten aufzeigen können. So haben auch Klein- und Kleinstunternehmen an der vierten industriellen Revolution teil. Ob die Unternehmen diesmal von Schärs Plattform Gebrauch machen? «Ich blicke erwartungsvoll in die Zukunft», so der Gründer.

Quelle «Swissmem Network»

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7ndustry in der «NC Fertigung»

Ein interessantes Konzept haben sich die Partner Diebold-Geschäftsführer Hermann Diebold und 7industry-Geschäftsführer Peter Schär ausgedacht: „Das Ergebnis finden Sie derzeit noch unter www.7industry.swiss.“ Demnach bietet die 7industry GmbH Einkäufer im Maschinenbau sowie die Lieferanten von mechanisch gefertigten Teilen (Drehen, Fräsen, Blechbearbeitung) über eine Plattform die Möglichkeit, Informationen effizient und zielgerichtet auszutauschen. Das Portal ist in zwei Bereiche aufgeteilt: ‚Freie Kapazität‘ und ‚Aufträge vergeben‘.

Unter ‚Freie Kapazität‘ kann der Lieferant seine freie Maschinenkapazität nach Kategorien geordnet auf dem Internet publizieren. Er hat dabei die Möglichkeit die Informationen allen Usern zugänglich zu machen oder nur von ihm selektierten Usern. „Somit kann er vertrauliche Informationen nur an Unternehmen weitergeben, die er auch wirklich kennt“, erklärt Peter Schär.

Unter ‚Aufträge vergeben‘ hat der Einkäufer unter dessen drei Möglichkeiten, um gezielt nach potenziellen Lieferanten für die Fertigung der Teile zu suchen: A. Wenn der Einkäufer den Preis vom zu beschaffenden Teil kennt, kann er dies auf dem Portal mit Preis und Lieferzeit präsentieren. B. Ist der Preis dem Einkäufer nicht bekannt oder ist es ein neues Teil, so kann er klassisch eine Offertanfrage starten, welche er an maximal drei Lieferanten senden kann. „Somit ist gewährleistet, dass nicht unzählige Lieferanten mit dem Kalkulieren beschäftigt werden“, betont Peter Schär. Und C: Haben Einkauf und Lieferant ein Abkommen, dass Teile nach Aufwand gefertigt werden, bietet das Portal auch diese Möglichkeiten. Das Teil wird ausgeschrieben ohne Preis und der Lieferant kann ohne zu kalkulieren antworten. „Diese Funktion wird sehr wichtig, wenn im Projektgeschäft ein Teil notfallmäßig beschafft werden muss, denn in diesem Fall ist der Preis meist sekundär“, skizziert Peter Schär das Konzept, das auf der AMB auf dem Diebold-Stand in Halle 1 vorgestellt wird.